Was ist Branding und wie wichtig ist es für Deine Marke?
Branding gibt es schon ziemlich lange. Ursprünglich bezeichnete es das Brandzeichen, welches die Besitzer von Vieh bereits im alten Ägypten ihren Tieren einbrannten. So markierten sie, zu wem sie gehörten – Branding war also damals schon eine Art Markenlogo.
Modernes Branding bezeichnet allerdings viel, viel mehr als einfach nur ein Logo. Es steht heute für ein Gefühl, das eine Marke bei den Konsument:innen auslöst. Es bezeichnet den Aufbau eines bestimmten Images, mit dem Ziel, einen hohen Wiedererkennungswert zu erzielen und die eigenen Produkte oder auch Dienstleistungen vom Wettbewerb zu differenzieren.
Aber wie funktioniert eindrucksvolles Branding und wie trägt es dazu bei, dass Du Deiner Zielgruppe in Erinnerung bleibst? In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du zum Thema wissen musst und erhältst wertvolle Tipps, wie Du Deine Marke einzigartig machst.
Was ist Branding?
Zum einen bezeichnet es den kompletten Prozess, der notwendig ist, um Deine neue Marke zu erschaffen, zum anderen sind damit aber auch alle Markenunterlagen gemeint, wie zum Beispiel ein Logo, eine ganz bestimmte “Tone of Voice” (Markensprache), das visuelle Design oder auch ein Markenslogan. Zusammengefasst bezeichnet Branding also alles, was es braucht, um Deine Marke und die dazugehörigen Produkte oder Dienstleistungen Deiner Zielgruppe näherzubringen, diese emotional zu berühren und zu begeistern.
Erfolgreiches Branding behandelt die verschiedensten Ebenen einer Marke, wie zum Beispiel die Farben Deines Webauftritts, die Texte für Social Media, aber auch die Materialien , die Du für Deine Verpackungen verwendest. Um eine wirklich starke und einprägsame Marke zu erschaffen, brauchst Du also eine einheitliche Markenidentität (Brand Identity), die überall präsent sein muss. Branding ist ein sich wiederholender Prozess und erfordert, dass Du Dich in das Herz Deiner Kund:innen hineinversetzt.
Was macht gutes Branding aus und wie funktioniert es?
Gute Markenbildung bedeutet also sehr viel mehr, als einfach nur eine hübsche Website, ein schickes Logo oder tolle Produkte zu haben. Es geht dabei immer um die eigentliche Essenz Deiner Marke, ihre DNA, wie authentisch sie ist und welche Werte sie vertritt. Und genau deswegen sollten all diese Überlegungen immer am Anfang jedes Branding Konzeptes stehen und unbedingt klar definiert werden! Längerfristig werden nämlich nur diejenigen Marken Erfolg haben, die es schaffen, eine emotionale Bindung zu ihren Kund:innen aufzubauen und von ihnen als authentisch und “Wert-voll” angesehen werden.
Welche Arten von Branding gibt es?
In unserer modernen Konsumgesellschaft gibt es die unterschiedlichsten Formen von Markenbildung und jede bringt auf ihre eigene Art gewisse Herausforderungen für Dich als Unternehmerin mit. Hier eine Übersicht:
Product Branding oder Service Branding
Product Branding bezeichnet die Art und Weise, wie Dein Produkt von Deinen Kund:innen wahrgenommen wird. Ziel ist hier immer, die richtigen Produkte für die richtige Zielgruppe anzubieten und sicherzustellen, dass sie von Deiner Marke erfahren, dass sie Deine Website besuchen, Deinen Social Media Accounts folgen und am Ende auch Deine Produkte kaufen. All das erreichst Du mit dem richtigen Design, sprich der richtigen Schrift auf Deinen Verpackungen, den passenden Markenfarben, dem Look Deiner Website, aber auch der Auswahl Deiner Verkaufsstellen, den richtigen Werbematerialien etc.. Wichtig dabei ist auch hier, dass Deine Kund:innen, quer über alle Touchpoints hinweg, genau spüren, welche Werte Deine Brand verkörpert und wofür sie steht.
Mehr zum Thema Brand Design und wie Du für Dich und Deine Marke eine starke Brand Identity erschaffst, erfährst Du zum Beispiel an Deinem ganz individuell für Dich zusammengestellten Brand Design Day.
Service Branding oder das Branding mit Dienstleistungen besteht eigentlich hauptsächlich darin, das gewisse Extra zu bieten. Dein Service sollte immer bestimmte Erwartungen Deiner Zielgruppe erfüllen und Dich von Deiner Konkurrenz abheben. Wichtig dabei ist, dass Du Vertrauen zu Deinen Kund:innen aufbaust und diese auf einer emotionalen Ebene ansprichst.
Personal Branding
Dieser Ausdruck bezeichnet den Aufbau und die Pflege einer Personenmarke. Im Mittelpunkt steht also kein eigentliches Produkt oder eine Dienstleistung, sondern immer eine Person, ihr Leben, ihr Auftreten, ihr Aussehen und ihre Werte. Diese Inhalte werden klar und authentisch nach außen hin kommuniziert. Es geht also um eine (positive) Selbstvermarktung der eigenen Person.
Mehr zum Thema Personal Branding, wertvolle Tipps und wie Du Dich selbst als starke Personenmarke positionierst, findest Du in diesem Magazinbeitrag .
Retail Branding
Diese Form der Markenbildung bezieht sich auf den stationären Handel. Der Look und die Ausstattung eines physischen Shops sind exakt auf die jeweilige Marke abgestimmt. Dinge wie Beleuchtung, Dekoration, Musik, Ladeneinrichtung und oft sogar der Geruch im Laden sind sorgfältig ausgewählt, um ein lebendiges Markenerlebnis zu kreieren, das alle Sinne anspricht. Retail Branding wird immer wichtiger, denn seit der Online-Handel in den vergangenen Jahren so stark angewachsen ist, muss sich der Einzelhandel mit Branding umso mehr Mühe geben, um aus Geschäften Erlebnisse zu machen und Kund:innen in die Läden zu locken.
Online Branding
Online Branding bezeichnet alle Arten von Branding, die im Internet stattfinden. Es beinhaltet also zum Beispiel, wie Du Dich und Deine Marke in den sozialen Medien positionierst, die Art von Online-Werbung, die Du schaltest, das visuelle Design Deiner Newsletter und Landingpages sowie der Look Deiner Website. Achte immer darauf, dass Dein Online Branding zum Rest Deiner Markenidentität passt und überlege Dir also bereits im Vorfeld, wo Dein Branding zu sehen sein wird und welche Touchpoints Deine Marke hat.
Offline Branding
Dieser Begriff bezeichnet alles, was abseits des Internets stattfindet, also zum Beispiel Deine Merchandise- und Printprodukte, aber auch das bereits erwähnte Retail Branding. Personal Branding ist ebenfalls eine Art der Offline-Markenbildung und bezeichnet in diesem Fall zum Beispiel die Art der Kleidung, die Du zu Kundenmeetings trägst, welches Auto Du fährst und sogar welches technische Equipment Du nutzt.
Corporate Branding
Corporate Branding (Branding für Unternehmen) geht, wie alle anderen Arten von Branding auch, weit über das äußere Erscheinungsbild einer Marke hinaus. Es beinhaltet immer auch, wie sich Unternehmen gesellschaftlich positionieren, welche Werte sie vertreten, ob sie beispielsweise mit bestimmten gemeinnützigen Organisationen zusammenarbeiten oder wie sie auf aktuelle Ereignisse reagieren. Markenbildung für Unternehmen bezieht auch immer die Unternehmenskultur und das Recruiting, also die Mitarbeitersuche, mit ein, denn auch diese Dinge entscheiden, wie die Öffentlichkeit eine Marke wahrnimmt.
Employer Branding
Employer Branding bezeichnet die Strategie eines Unternehmens bzw. seiner Personalabteilung, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, sich von Wettbewerbern abzuheben, leichter Mitarbeiter:innen zu gewinnen und diese langfristig zu binden. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird Employer Branding immer wertvoller!
Wie wichtig ist Branding?
Gutes Branding wird in unserer Zeit des Überflusses immer wichtiger. Noch nie gab es eine größere Auswahl an Dingen, die sich in Funktionalität und Qualität kaum unterscheiden. Menschen neigen deshalb immer mehr dazu, Kaufentscheidungen auf Basis von Vertrauen und Identifikation mit den eigenen Werten zu fällen. Es kommt also darauf an, ob das Image einer Marke zum eigenen passt und ob es den eigenen Lebensstil widerspiegelt. Eine klar definierte und richtig kommunizierte Brand Identity schafft hier also Vertrauen und bildet genau deshalb das Fundament für langfristige Kundenbeziehungen und Wachstum.
Was ist der Unterschied zwischen Branding und Marketing?
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob beide Dinge identisch sind, aber Branding bezeichnet die gesamte Identität eines Unternehmens, während Marketing alle Mittel und Strategien bezeichnet, um genau diese Identität zu vermitteln.
Branding |
Marketing |
schafft bei Deiner Zielgruppe Vertrauen durch Image |
schafft bei Deiner Zielgruppe Vertrauen durch gezielte Aktionen |
Branding Strategien unterstützen die gesamte Markenidentität |
Marketing Strategien unterstützen eher bestimmte Produkte |
erzählt die Geschichte, warum Dein Unternehmen existiert |
unterstützt diese Geschichte durch gezielte Aktionen |
fokussiert sich darauf, wie sich Deine Zielgruppe fühlt |
fokussiert sich darauf, wie Deine Zielgruppe mit Deinem Unternehmen interagiert |
Und jetzt Action…
5 Branding Tipps für Dein Business
- Definiere zuerst Dein “Warum”, Deine Werte und die Botschaft, die Du mit Deiner Marke transportieren willst. Schreibe alles in einer Art “Marken-Manifest” nieder, also ein kurzer und knackiger Satz wie zum Beispiel: “Meine Marke strahlt zu jedem Zeitpunkt Fröhlichkeit aus und soll meinen Kund:innen Spaß bringen.” Auch immer gut: Definiere Deine Marke durch drei Adjektive, also beispielsweise: “Fröhlich, unbekümmert, bunt”.
- Stell’ Dir einfach mal vor, Deine Marke wäre ein Mensch. Wie würde sie aussehen, wie würde sie sich verhalten, wie würde sie sprechen, wie ernst oder wie lustig wäre sie? Was würde jemand anderes über sie sagen, wenn er ihr zum ersten Mal begegnet? Die Antworten auf diese Fragen helfen Dir – gerade am Anfang Deines Branding Prozesses – sehr gut, um die Identität Deiner Marke herauszuarbeiten.
- Man kann es gar nicht oft genug sagen, aber das Wichtigste in Deinem gesamten Markenbildungs-Prozess ist Authentizität und Kontinuität. Egal welche Entscheidung Du für Dich und Deine Marke triffst, frage Dich immer, ob sie wirklich zu Dir und Deiner Brand passt und ob sie die richtige Botschaft (siehe Punkt 1) vermittelt.
- Erstelle eine Branding Strategie – also einen genauen Plan mit allen Touchpoints Deiner Marke, entsprechenden Maßnahmen und den jeweiligen Zielen. So sorgst Du dafür, dass Deine Marke über alle Kanäle hinweg einheitlich auftritt und Deine Zielgruppe ein klares Bild von Deiner Marke erhält. Mehr zum Thema Markenstrategie erfährst Du in diesem Magazinbeitrag.
- Bleibe individuell! Eine Wettbewerbsanalyse ist zwar wichtig und gibt Dir Aufschluss über die momentane Marktsituation und was Deine Konkurrent:innen bewegt, nutze sie aber nie, um zu kopieren. Denke immer daran, Du bist einzigartig und Deine Marke ist es auch! Feier’ Deine Besonderheiten und zeige sie, denn sie sind es, die Deine Marke unverwechselbar machen – und das wird auch Deine Zielgruppe bemerken und feiern!
Inspiration
Hier drei Beispiele von Brands, die mich wirklich begeistern und die es geschafft haben, einen stimmigen, konsequenten und eindrucksvollen Markenauftritt hinzulegen:
Meine Top 3 zum Thema Branding:
LoveStories: Das Wäschelabel schafft es immer wieder, mich zu begeistern. Egal ob Produkte, Verpackungsdesign, Kundinnen-Ansprache, Newsletter, Social Media…hier passt einfach alles zusammen und das Branding ist mit so viel Liebe gemacht, das spürt man förmlich. Sogar das Hotel, in welchem man als Gewinnspielpreis übernachten darf, passt perfekt ins Branding-Konzept. I love!
Oatly: Dieses Branding sorgt einfach für Aufsehen! Ausgefallene Schriften, überraschende Kund:innen-Ansprache (“The Newsletter you never know you needed because you don’t), lustige Aufsteller in den Geschäften – hier ist alles anders und genau deshalb bleibt es im Gedächtnis.
Patagonia: Die Outdoor-Marke ist das beste Beispiel für Authentizität und werte-basiertes Branding. Themen wie Nachhaltigkeit, schonender Umgang mit Ressourcen und Verantwortung gegenüber unseres Planetens sind hier nicht nur leere Marketing-Hülsen, sondern werden auf allen Ebenen des Unternehmens gelebt. Chapeau!
Du brauchst Support bei Deinem Branding Prozess? Dann sind die FEMBRANDS Coachings und Mentorings genau das Richtige für Dich, denn diese unterstützen Dich ganz individuell, gezielt und vor allem ganzheitlich dabei, Deine eigene Marke aufzubauen!